Mit Klimawandel und Dürreperioden wird jeder Tropfen Wasser, der vom Hille fällt, kostbar. Gleichzeitig kann das lebensspendende Nass zum Problem werden, und das nicht nur in großen Ballungsgebieten mit ihren versiegelten Flächen. Deshalb gewinnt die dezentrale Regenwasserbewirtschaftung auf dem eigenen Grundstück massiv an Bedeutung.
Regenwasser auf dem eigenen Grundstück nutzen – mit Förderung
Anstelle Regenwasser in die Kanalisation einzuleiten, ist die Umsetzung von Maßnahmen der lokalen Regenwasserbewirtschaftung eine sinnvolle Alternative. Hierzu zählen die Begrünung von Dächern und Fassaden, Mulden, Rigolen aber auch Zisternen zur Nutzung des Regenwassers im Garten.
Die Stadt Hamburg fördert private Grundeigentümer bei der Anschaffung und Installation von Regenwasserzisternen. Diese Förderung wird als nicht rückzahlbarer Zuschuss gewährt und beträgt 40% der förderfähigen Ausgaben jedoch maximal 1.500 €. Damit nimmt die Freie und Hansestadt eine Vorbildfunktion in Deutschland ein.
Die Berliner Wasserbetriebe setzen finanzielle Anreize, das Regenwasser auf dem eigenen Grundstück zu nutzen. Die neue Gebührensatzung sieht vor, dass Kunden bei Nutzung des auf den versiegelten Grundstücksflächen (Dachflächen etc.) angefallenen Regenwassers im Gebäude mit einer Reduktion der Niederschlagswassergebühren um bis zu 90 Prozent rechnen können.
In Berlin werden private Eigentümer zudem von der Berliner Regenwasseragentur bei verschiedenen Maßnahmen zur Regenwasserbewirtschaftung beraten.
Großes Potenzial im öffentlichen Raum
Auch im öffentlichen Straßenland werden zunehmend Initiativen ergriffen, um eine Bewirtschaftung des Regenwassers zu ermöglichen: begrünte Zwischenspuren auf Straßen, Umwandlung von Beton- in Grünflächen oder der Einsatz von Mulden seien hier genannt. Wo es eng wird an der Oberfläche werden meist unterirdischer Pufferspeicher, sogenannte Rigole, eingesetzt um das eingeleitete Regenwasser aufzunehmen und zu versickern. In Fußgängerzonen von Berlin oder auch Frankfurt (Main) werden unterirdische Zisternen kombiniert mit einer Versickerungsrigole zur Bewässerung der Bäume genutzt. So kann die Regenwassernutzung mit weiteren Flächennutzungen wie Marktständen in Einklang gebracht werden.
Mit Regen wirtschaften lohnt sich
In Zusammenarbeit mit den Berliner Wasserbetrieben geben wir in unserem Mitgliederjournal Tipps, wie Regenwasser auf dem eigenen Grundstück als wertvolle Ressource genutzt werden kann. Den entsprechenden Beitrag zu diesem Thema aus dem Heft 09/10-2023 finden Sie hier (bitte anklicken).