Kostensteigerung bei TVO ist das Werk amtlicher Bremser

26.07.2021

Berlin: VDGN-Kritik an grün geführter Verkehrsverwaltung – Bau der Tangentialen Verbindung im Südosten Berlins immer wieder verzögert

Stau auf der Köpenicker Straße in Berlin-Biesdorf
Stau auf der Köpenicker Straße in Berlin-Biesdorf

276 Millionen Euro veranschlagt laut jüngsten Presseberichten die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz für den Bau der Tangentialen Verbindung Ost (TVO) im Südosten der Hauptstadt. Das würde eine erhebliche Verteuerung des Bauprojektes darstellen. Die Trasse ist nötig, um endlich die Siedlungsgebiete im Südosten Berlins und Karlshorst vom extrem belastenden Durchgangsverkehr zu befreien.

Zu der angeblichen Kostenexplosion beim Bau der TVO erklärt der 1. Vizepräsident des Verbandes Deutscher Grundstücksnutzer (VDGN), Peter Ohm: „Auch wenn die Größenordnung der Kostensteigerung zu bezweifeln ist, die TVO wird in jedem Falle teurer als ursprünglich vorgesehen. Die Schuld dafür tragen jene, die immer wieder die Realisierung dieses Projektes verzögern. Ursprünglich war der Beginn des Planfeststellungsverfahrens für 2014 geplant, der Baubeginn für 2016/2017. Nach den vom VDGN 2013 in Auftrag gegebenen Berechnungen hätte die TVO damals in der von den drei betroffenen Bezirken Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg und Treptow-Köpenick favorisierten Trassenführung 96,1 Millionen Euro gekostet. Aus der Verkehrsverwaltung von Senatorin Regine Günther (Bündnis 90/Die Grünen) sind aber in den letzten Jahren immer wieder ideologisierte Debatten um zusätzliche Radspuren, die Planung der Schienen-TVO und anderes mehr angestoßen worden, die bremsend wirkten. Indes sind die Preise für den Bau von Straßen und Brücken im letzten Jahrzehnt um fast 30 Prozent gestiegen.

Außerdem konnte uns niemand bisher erklären, woher plötzlich die Idee für ein aufwendiges mehretagiges Brückenbauwerk zum Anschluß der TVO an die Märkische Allee und für die Querung der Bundesstraße 1/5 stammte. Der Verzicht auf diese pompöse Variante und die Realisierung einer einfachen funktionalen Lösung für den Autoverkehr, die Fußgänger und Radfahrer würde die Kosten erheblich senken.“