Qualifiziertes Moratorium statt Notlösung!

07.12.2021

Berlin: Senat verlängert Betrieb von Brunnenanlage im Rudower Blumenviertel. VDGN begrüßt Zwischenschritt und fordert Runden Tisch

Bewohner sichern ihre Keller mit Sandsäcken. Foto: VDGN

Im Blumenviertel von Berlin-Neukölln soll eine Brunnenanlage nach einer Entscheidung der noch amtierenden Berliner Umweltsenatorin Regine Günther (Die Grünen) vorerst weiter für die Absenkung des Grundwassers sorgen, das dort die Bausubstanz zahlreicher Eigenheime gefährdet. Die wasserbehördliche Erlaubnis für den Betrieb wird bis Mitte 2022 verlängert. Die Brunnenanlage soll nicht, wie bisher vom Senat vorgesehen, zum Jahresende 2021 abgeschaltet werden. Günthers Entscheidung wurde in der Senatssitzung am Dienstag mitgeteilt.

„Wir begrüßen das als Zwischenschritt bei der Lösung des Problems, das die Gesundheit und das Eigentum vieler Bewohner des Rudower Blumenviertels gefährdet“, erklärt dazu der Präsident des Verbandes Deutscher Grundstücksnutzer (VDGN), Jochen Brückmann. „Allerdings lehnen wir das weiterverfolgte Ziel des Senats ab, den Anwohnern die Verantwortung für die Grundwasserabsenkung zu aufzubürden. Der Plan des Senats kann nicht aufgehen, dass die Grundstückseigentümer das mit nachbarschaftlich betriebenen und selbstfinanzierten dezentralen Brunnenanlagen stemmen sollen. Vielmehr sehen wir weiter das Land Berlin in der Pflicht, im Rahmen der öffentlichen Daseinsvorsorge siedlungsverträgliche Grundwasserstände zu garantieren“, betont Brückmann. „Der VDGN erneuert seine Forderung nach einem Moratorium für den Betrieb der zentralen Brunnenanlage – nicht nur für ein halbes Jahr. Die Pumpen müssen weiterlaufen bis ein Runder Tisch mit Politik, Verbänden und Anwohnern eine langfristig verlässliche Lösung gefunden hat oder bis vor Gericht über die Klage von Betroffenen auf Weiterführung der Grundwasserabsenkung entschieden worden ist.“

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