Hände weg vom Nachtflugverbot am BER

16.09.2025

VDGN fordert: Mehr Profitabilität nicht auf dem Rücken der Anwohner

Der VDGN wendet sich entschieden gegen erneute und derzeit verstärkte Versuche, das Nachtflugverbot am BER aufzuweichen. Auf diesen Kurs ist jetzt anscheinend auch Flughafenchefin Aletta von Massenbach eingeschwenkt, wenn sie gegenüber der Presse erklärt, mehr Kulanz in dieser Frage wäre notwendig, um den Standort attraktiver zu machen.

Dazu erklärt VDGN-Präsident Jochen Brückmann: „Das Nachtflugverbot ist Ergebnis eines umfassenden Planfeststellungsverfahrens, dessen Ziel vor allem auch ein Interessenausgleich zwischen den wirtschaftlichen Belangen des Flughafens und dem Gesundheitsschutz der Anwohner war. Daran immer wieder kampagnenhaft zu rütteln, ist unredlich und auch bürgerfeindlich. 

Fakt ist, dass die Passagierzahlen auch am BER wieder deutlich wachsen. Dass sie langsamer wachsen als an manch anderem deutschen Flughafen, hat jedoch vor allem hausgemachte Gründe. Dazu zählen vor allem die überdurchschnittlich hohen Start- und Landegebühren. Ebenso tragen exorbitante Parkgebühren sicher nicht dazu bei, die Attraktivität des BER zu erhöhen. Immer mehr Fluggäste suchen im Umland des BER nach kostengünstigen Alternativen, verschärfen damit in den Wohngebieten die Parksituation oder besetzen Plätze, die eigentlich für P&R-Berufspendler gedacht sind. Hinzu kommt, dass etliche Anwohner noch immer auf angemessenen Schallschutz oder entsprechende Erstattungen dafür warten. Immer wieder hat die Flughafengesellschaft in der Vergangenheit versucht, die Anwohner mit Billigschallschutz abzuspeisen, und oft konnte sie nur durch das Oberverwaltungsgericht (OVG) dazu gezwungen werden, die ebenfalls im Planfeststellungsbeschluss festgelegten Standards einzuhalten. Jetzt muss ein für alle Mal Schluss damit sein, die Profitabilität des BER auf dem Rücken der Anwohner erhöhen zu wollen.“