Neues Tarifsystem – kein Schritt nach vorn

26.04.2007

Wasserbetriebe wollen System der Wasserpreise ändern

Der Aufsichtsrat der Berliner Wasserbetriebe soll am 27. April über die Einführung eines neuen Tarífsystems entscheiden, bei dem der Wasserpreis in einen Grundpreis und einen mengenabhängigen Arbeitspreis gesplittet wird. Dazu erklärt der Präsident des Verbandes Deutscher Grundstücksnutzer (VDGN), Eckhart Beleites:

Es ist völlig unakzeptabel, daß bei der Neugestaltung des Tarifsystems die Hinweise von Fachleuten und Verbänden ignoriert worden sind. Die Verantwortung dafür trägt der Berliner Senat. Nach den vorliegenden Hinweisen ist keine spürbare Senkung des mengenabhängigen Arbeitspreises vorgesehen. Berlin wird wird weiter die Großstadt mit den höchsten Wasserpreisen in der Bundesrepublik sein.

Das heißt: Es wird bei dem von den Wasserbetrieben selbst beklagten niedrigen Wasserverbrauch in Berlin bleiben. Das neue Tarifsystem bietet keine preislichen Anreize, den Wasserverbrauch in Berlin zu erhöhen. Dies ist aber nötig, wenn nicht jährlich, Millionen Kubikmeter Wasser mit Kosten von Millionen Euro in die Spree gepumpt werden sollen, um den Grundwasserspiegel in bestimmten Regionen stabil zu halten.

Der VDGN erneuert seine Forderung nach einem spürbar niedrigen Arbeitspreis und nach Einführung eines abgesenkten "Grün-Tarifs" für Sprengwasser. Ein niedriger Sprengwassertarif ist finanzierbar, wenn für das Sprengwasser auf die Grundwasserentnahmegebühr verzichtet wird. Das wäre auch deshalb gerechtfertigt, weil das Sprengwasser in den Gärten und Grünanlagen ja wieder dem Berliner Grundwasser zufließt. Berlin muß, im Zweifelsfalle auch bei sinkenden Einnahmen des Landes aus den Wasserbetrieben, aus der Preisspirale der letzten Jahre ausbrechen – auch damit das städtische Grün in heißen Sommern nicht immer wieder verdorrt. Nur ein grünendes und blühendes Berlin ist sexy.