In wenigen Sekunden im eigenen Haus: Wie man sich gegen Einbrecher schützt

Tipps für den richtigen Einbau von Sicherheitstechnik mit Herstellerverzeichnissen sowie Anprechpartner bei der Polizei für Prävention

Alle 6,7 Minuten wird in Deutschland in ein Haus oder Wohnung eingebrochen. Das sind bundesweit pro Jahr 77.819 Einbrüche laut Kriminalitätsstatistik des Bundesinnenministeriums für 2023. Damit steigt die Zahl der Einbrüche seit dem Ende der Corona-Pandemie weiter an. 2020 und 2021 sanken noch die Einbrüche als Homeoffice und Lockdowns die Menschen zu Hause hielten und viele Täter abschreckten. Jetzt aber kommen die Einbrecher zurück.

Einbrecher kommen meist nicht nachts, sondern vor allem tagsüber

Doch wann genau kommen die Einbrecher? Laut der Kölner Studie zum Wohnungseinbruch ereignen sich die meisten Einbrüche nicht nachts, sondern tagsüber, wenn die Hausbewohner auf Arbeit, beim Einkaufen oder in der Schule sind. So passiert gerade einmal jeder siebte Einbruch in der Nacht zwischen 22 und 6 Uhr. Mehr als zwei Drittel aller Einbrüche in Einfamilienhäusern werden dagegen tagsüber sowie am frühen Abend zwischen 10 und 20 Uhr verübt. Die meisten Delikte davon, nämlich 25,9 Prozent, ereignen sich zwischen 18 und 20 Uhr. Die wenigsten – nur 1,7 Prozent – zwischen 6 und 8 Uhr. Am frühen Morgen ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich Bewohner noch im Haus aufhalten, besonders hoch. Täter scheuen das Risiko, während ihres Einbruchsversuchs entdeckt zu werden.

Einbrüche in Einfamilienhäusern vor allem über Balkon- und Terrassentüren

In Einfamilienhäusern dringen die Täter meistens über nach hinten gelegene und schlecht einsehbare Balkon- und Terrassentüren oder Fenster ein. In mehr als drei von vier Einbrüchen ist das der Fall. Angriffe über Haustüren oder Kellerfenster nehmen dagegen nur einen geringen Anteil ein (22,84 Prozent). Dabei werden in 70 Prozent (!) aller Fälle Terrassentüren oder Fenster durch einfaches Werkzeug wie simple Schraubendreher in wenigen Sekunden und ohne viel Lärm aufgebrochen. Mit weitem Abstand folgen dann andere Vorgehensarten wie Glas einschlagen, das Öffnen gekippter Fenster beziehungsweise Türen oder das Aufbohren von Schließzylindern. Die Täter sind so gerissen, dass sie dabei teilweise keine erkennbaren Spuren hinterlassen.

Wie Sie sich schützen können

Der Einbrecher sucht sich immer den leichtesten Weg. Innerhalb weniger Minuten entscheidet er, ob er einsteigt oder nicht. Mit effektivem Einbruchschutz und 24/7-Überwachung können Einbrüche verzögert, unterbrochen oder gar verhindert werden. Mechanische Sicherungen sollten beim Schutz von Häusern oder Wohnungen an erster Stelle stehen. Sie sind die wesentliche Voraussetzung für einen wirksamen Einbruchschutz. 90 Prozent der Einbrüche scheitern an einer mechanischen Sicherungstechnik:

Wo erhalte ich Unterstützung und staatliche Hilfen?

Wer sein Eigenheim saniert oder altersgerecht umbaut, kann über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zinsgünstige Kredite für Einzelmaßnahmen zum Einbruchschutz beantragen. Gefördert werden Investitionen in Sicherheitstechnik sowohl als Einzelmaßnahmen zum Einbruchschutz als auch in Kombination mit Barriere reduzierenden oder energieeffizienten Maßnahmen. Investitionszuschüsse für Privatpersonen sind zurzeit leider nicht möglich. Die Antragstellung bei der KfW muss vor Beginn des Vorhabens erfolgen. Informationen zu den Förderprodukten finden Sie unter www.kfw.de/beg oder unter der kostenfreien Servicenummer: 0800 539 9007. Weitere Informationen zur Förderung erhalten Sie außerdem unter: https://www.k-einbruch.de/foerderung/

Weitere Informationen zum Einbruchschutz unter http://www.k-einbruch.de

Verzeichnisse von Sicherheitsfirmen

Anbei sind außerdem aktuelle Herstellerverzeichnisse von Sicherheitsfirmen, die von der Polizei empfohlen werden und geprüfte und zertifizierte einbruchhemmende Produkte anbieten. Die Polizei in Bayern bietet ein deutschlandweites und zertifiziertes Unternehmensregister an, das unter folgendem Link abrufbar ist:
Herstellerverzeichnisse von Sicherheitsfirmen

Die Polizei hat außerdem zusammen mit Kooperationspartnern aus der Versicherungswirtschaft, den Industrieverbänden und Errichterfirmen die bundesweite Öffentlichkeitskampagne K-EINBRUCH gestartet. Ziel ist, die Bevölkerung für eine eigenverantwortliche Einbruchsvorsorge zu sensibilisieren, um damit letztlich einen Rückgang der Einbruchskriminalität zu bewirken. Auch hier können Sie bundesweit Hersteller von Sicherheitstechnik finden, die von der Polizei empfohlen werden:
K-EINBRUCH

Beratung und Prävention – Ansprechpartner bei der Polizei:

Die Polizei führt auch Beratungen zum Einbruchschutz bei Ihnen zu Hause durch. Anbei sind Ansprechpartner, die Sie kontaktieren können:

Jens Fritsch, Fachberater bei der Beratungsstelle Einbruchschutz beim
Landeskriminalamt Berlin
Kontakt:
Zentralstelle für Prävention
LKA Präv 3 – Technische Prävention
Columbiadamm 4, 10965 Berlin
Telefon: 030-4664-979310
E-Fax:   030-83979399
E-Mail (Dienststelle): einbruchschutz@polizei.berlin.de
E-Mail: jens.fritsch@polizei.berlin.de

Thomas Krause, Technische Prävention, Beratung Einbruchschutz und Sicherheitstechnik
Polizeiinspektion Oder-Spree/Frankfurt (Oder)
Kontakt:
August-Bebel-Str. 63
15517 Fürstenwalde
Haus 2/Raum 2218
Telefon: 03361-568-1082
E-Mail: thomas.krause4@polizei.brandenburg.de

Jürgen Schirrmeister, Kriminalhauptkommissar
Polizeiinspektion Märkisch-Oderland
Kontakt:
Märkische Straße 1
15344 Strausberg
Telefon (allgemein): 03341-330-1080
E-Mail: juergen.schirrmeister@polizei.brandenburg.de