Grundwasserproblem in Berlin-Rudow: Pilotprojekt umsetzen

17.03.2022

In der Anhörung des Ausschusses für Umwelt, Verbraucher- und Klimaschutz des Berliner Abgeordntenhauses am Donnerstag (17. März 2022) zum Thema „Grundwasser in Berlin“ setzte sich der Präsident des Verbandes Deutscher Grundstücksnutzer (VDGN), Jochen Brückmann, für eine effiziente und solidarische Lösung der Grundwasserproblematik im Rudower Blumenviertel ein.

Foto: VDGN

Seit über 25 Jahren haben die Anwohner im Blumenviertel von Berlin-Neukölln mit einem hohen Grundwasserstand zu kämpfen. Ursache hierfür sind der sinkende Wasserverbrauch in den Jahren nach der Wiedervereinigung und die Schließung des Wasserwerks Johannisthal. Aktuell sorgt eine zentrale Pumpenanlage mit 27 Brunnen dafür, dass die Keller der Anwohner trocken bleiben.

Im Dezember letzten Jahres hat der Senat den Betrieb der Brunnengalerie bis zum 30. Juni dieses Jahres verlängert. Die vom Senat als Alternative vorgeschlagene Einzelwasserhaltung für jedes betroffene Grundstück ist für die Anwohner jedoch finanziell nicht tragbar und aufgrund des benötigten umfangreichen und kostspieligen Netzes unrealistisch. „Stattdessen braucht es eine neue zentrale Pumpenanlage, die über eine Tarifstelle bei den Berliner Wasserbetrieben von allen Anwohnern in dem Gebiet solidarisch und finanziell verträglich bezahlt wird“, so Brückmann.

Dieses Modell könnte Pilotcharakter für die weiteren betroffenen Gebiete der ganzen Stadt haben. „Statt eines festen Datums für das Betriebsende der laufenden Brunnengalerie muss es ein Moratorium geben, welches den Weiterbetrieb der Pumpen und damit die die Sicherheit der Häuser vor eindringendem Grundwasser vor Ort garantiert. Und zwar solange, bis eine tragfähige Lösung für die Anwohner gefunden wurde.“ Dabei sicherte Brückmann zu, dass der VDGN sowohl an der Seite der Anwohner im Blumenviertel als auch an der Seite des Berliner Senats steht, um eine einvernehmliche Lösung zu finden.